Stillende Mütter, die sich mit Grippe infizieren, stehen oft vor einer Herausforderung. Welche antiviralen Medikamente können sicher eingenommen werden, um die Erkrankung zu behandeln, ohne dem Säugling zu schaden? Diese Frage beschäftigt viele werdende Eltern, denn die Auswahl geeigneter Medikamente ist entscheidend für den Gesundheitsschutz von Mutter und Kind.
Grundsätzlich empfehlen Ärzte, dass stillende Mütter mit Grippesymptomen auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen sollten, bevor sie Medikamente einnehmen. Einige antivirale Arzneimittel wie Oseltamivir (Handelsname Tamiflu) und Zanamivir (Relenza) gelten als relativ sicher, da nur geringe Mengen in die Muttermilch übergehen. Allerdings können diese Präparate Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen verursachen.
"Die Einnahme von antiviralen Medikamenten während des Stillens sollte immer mit dem Arzt besprochen werden, da die Sicherheit für den Säugling an erster Stelle stehen muss", betont die Expertin für Stillförderung Dr. Maria Schneider. "Generell ist es ratsam, Erkältungssymptome mit einfachen hausmittelhaften Methoden zu behandeln, sofern der Krankheitsverlauf dies zulässt."
In der Tat gibt es einige bewährte Hausmittel, die Linderung bei Grippebeschwerden verschaffen können, ohne dass der Säugling Schaden nimmt. Dazu zählen etwa das Trinken von warmen Getränken, das Gurgeln mit Salzwasser oder das Inhalieren von ätherischen Ölen. Auch Halstabletten mit natürlichen Wirkstoffen wie Salbei oder Kamille können hilfreich sein.
Dennoch gibt es Fälle, in denen eine antivirale Behandlung unumgänglich ist, etwa bei schweren Verläufen oder Komplikationen wie einer Lungenentzündung. Hier müssen Ärzte sorgfältig abwägen, welches Medikament am wenigsten Risiken für den Säugling birgt. Manchmal kann es sogar sinnvoll sein, das Stillen vorübergehend auszusetzen, um die Mutter zu schützen.
"Jeder Erkrankungsfall ist individuell zu betrachten. Ärzte und Hebammen sollten Mütter ausführlich über die Vor- und Nachteile von antiviralen Medikamenten während des Stillens aufklären", erklärt die Pädiater-Expertin Dr. Lisa Hoffmann. "Nur so können Mütter eine informierte Entscheidung treffen, die dem Wohl von Mutter und Kind dient."
Neben der Medikation spielen auch präventive Maßnahmen eine wichtige Rolle. Dazu zählt insbesondere die jährliche Grippeimpfung, die laut Studien das Erkrankungsrisiko für stillende Mütter deutlich senken kann. Zudem empfiehlt es sich, Kontakte zu Erkrankten zu vermeiden und die allgemeinen Hygienemaßnahmen konsequent umzusetzen.
Alles in allem zeigt sich, dass die Behandlung von Grippe während des Stillens eine sensible Angelegenheit ist, bei der Ärzte, Hebammen und Mütter im engen Dialog stehen müssen. Je nach Krankheitsschwere und Gesundheitszustand können antivirale Medikamente eine sinnvolle Option sein, sofern ihre Unbedenklichkeit für den Säugling gewährleistet ist.
Welche Erfahrungen haben Sie selbst mit der Behandlung von Grippe während des Stillens gemacht? Welche Ratschläge können Sie anderen Müttern geben?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Mar-26