Die Grippezeit ist jedes Jahr eine Herausforderung für Mütter, die gerade stillen. Einerseits benötigt der Körper der Mutter Ruhe und Erholung, um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten. Andererseits kann eine Grippe-Infektion für stillende Mütter und ihre Babys gefährlich werden. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, das Risiko von Komplikationen während der Stillzeit durch den Einsatz antiviraler Medikamente zu minimieren.
Grundsätzlich können Grippeviren bei stillenden Frauen schwerwiegendere Verläufe nehmen als bei Nicht-Schwangeren. Durch die Schwangerschaft und Stillzeit ist das Immunsystem der Mutter stärker belastet, wodurch Komplikationen wie Lungenentzündungen oder sogar Organversagen auftreten können. Auch für das Baby besteht ein erhöhtes Risiko, sich über die Muttermilch anzustecken und selbst schwer zu erkranken.
"Antivirale Medikamente können das Risiko schwerer Grippeerkrankungen bei stillenden Müttern deutlich senken, indem sie die Vermehrung der Viren im Körper hemmen."
Diese Medikamente können also eine wichtige Schutzfunktion erfüllen, ohne dass dabei Rückstände in der Muttermilch zu befürchten wären. Viele Experten für Stillzeit-Ernährung empfehlen daher den präventiven Einsatz von Antiviralia, sobald in der Umgebung der Mutter Grippefälle auftreten.
Allerdings gibt es hier einige Aspekte zu beachten: Nicht alle antiviralen Medikamente sind für Stillende zugelassen, da über mögliche Auswirkungen auf das Baby noch nicht genug erforscht ist. Ärzte müssen die individuellen Risiken sorgfältig abwägen und alternative Therapieoptionen in Betracht ziehen. Zudem kann die zeitweilige Unterbrechung des Stillens erforderlich sein, bis die Medikation abgeschlossen ist.
"Der Einsatz von antiviralen Medikamenten kann das Risiko schwerer Grippeverläufe für stillende Mütter und ihre Babys deutlich senken, muss aber stets eng mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden."
Neben der medikamentösen Prophylaxe gibt es weitere Möglichkeiten, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Dazu zählen verstärkte Hygienemaßnahmen, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Ruhe. Auch das Tragen von Atemschutzmasken in Situationen mit hohem Ansteckungsrisiko kann hilfreich sein.
Letztlich lässt sich das Grippeleid während der Stillzeit zwar nicht vollständig vermeiden, aber durch den gezielten Einsatz antiviraler Medikamente in Absprache mit Ärzten deutlich abmildern. Haben Sie bereits Erfahrungen mit dieser Thematik gemacht? Wie sind Ihre Ansichten dazu?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Apr-20