Optimale Anwendung topischer antiviraler Cremes gegen Herpes
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Apr-09
Herpes ist eine lästige, aber weitverbreitete Virusinfektion, von der viele Menschen betroffen sind. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 67% der Weltbevölkerung unter 50 Jahren mit dem Herpes-simplex-Virus (HSV) infiziert sind. Während die Infektion für die meisten Menschen recht harmlos verläuft, können Ausbrüche und Symptome wie gerötete Bläschen oder schmerzhafte Geschwüre extrem unangenehm sein.
Zum Glück gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um Herpes-Ausbrüche zu lindern und deren Dauer zu verkürzen. Topische antivirale Cremes zählen dabei zu den am häufigsten verwendeten Therapien. Diese lokalen Wirkstoffe wie Aciclovir oder Penciclovir können, wenn rechtzeitig angewendet, die Vermehrung und Ausbreitung der Viren hemmen und so Symptome schnell lindern.
"Topische antivirale Cremes sind eine effektive Möglichkeit, Herpes-Ausbrüche zu behandeln, wenn sie richtig angewendet werden", erklärt Dr. Sarah Müller, Dermatologin. "Allerdings gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um das Beste aus der Behandlung herauszuholen."
Rechtzeitiger Einsatz: Die Creme sollte so früh wie möglich nach dem Auftreten der ersten Symptome, wie z.B. Kribbeln oder Rötungen, aufgetragen werden. Je früher die Behandlung beginnt, desto effektiver können die Viren daran gehindert werden, sich weiter auszubreiten.
Genaue Auftragung: Die Creme sollte dünn aber großflächig auf die betroffenen Hautareale aufgetragen werden. So wird eine optimale Benetzung der Viren erreicht. Wichtig ist, die Creme mehrmals täglich, etwa alle 3-4 Stunden, aufzutragen, um den Wirkstoff konstant auf der Haut zu halten.
Ausdauernde Anwendung: Die Behandlung sollte über mehrere Tage, je nach Schwere des Ausbruchs, fortgesetzt werden. Auch wenn die Symptome schnell nachlassen, ist es wichtig, die empfohlene Anwendungsdauer einzuhalten, um ein Wiederaufflammen zu verhindern.
Kombination mit oralen Antivirika: Für besonders hartnäckige oder schwere Herpes-Infektionen empfehlen Ärzte oft eine Kombination aus topischer und systemischer Behandlung. Dazu werden die Cremes parallel zu oralen antiviralen Medikamenten wie Aciclovir oder Valaciclovir eingesetzt.
"Die richtige Anwendung topischer antiviraler Cremes ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Nur so können Patienten die Vorteile dieser effektiven lokalen Therapie voll ausschöpfen", betont Dr. Müller.
Hygiene: Um eine Ausbreitung der Viren auf andere Körperregionen oder Kontaktpersonen zu verhindern, ist strikte Hygiene wichtig. Hände sollten vor und nach der Anwendung gründlich gewaschen werden, ebenso wie Gegenstände, die mit den Bläschen in Berührung kommen.
Vermeidung von Irritationen: Manche Menschen reagieren empfindlich auf die Inhaltsstoffe der Cremes. Leichte Rötungen oder ein Brennen nach dem Auftragen sind normal, sollten aber nicht zu stark ausfallen. Bei stärkeren Reaktionen sollte die Behandlung abgebrochen und ärztlicher Rat eingeholt werden.
Begleitende Maßnahmen: Neben der medikamentösen Behandlung können auch unterstützende Maßnahmen wie Kältekompressen, Badeöle oder pflegende Salben die Linderung der Symptome fördern.
Haben Sie noch weitere Fragen oder Tipps zur optimalen Anwendung topischer antiviraler Cremes gegen Herpes? Teilen Sie Ihre Erfahrungen gerne in den Kommentaren!