Können antivirale Medikamente wie Arbidol zu Magenbeschwerden führen?

Können antivirale Medikamente wie Arbidol zu Magenbeschwerden führen?

Bildnachweis: de.nextews.com

Das antivirale Medikament Arbidol hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Zusammenhang mit der Behandlung von Virusinfektionen wie der Grippe oder COVID-19. Obwohl Arbidol generell als gut verträglich gilt, berichten manche Patienten von Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden. Lassen sich diese Magen-Darm-Probleme auf die Einnahme von Arbidol zurückführen und wie kann man damit umgehen?

Arbidol, auch bekannt als Umifenovir, ist ein in Russland und China zugelassenes antivirales Medikament, das seit Kurzem auch in einigen europäischen Ländern verfügbar ist. Es wurde ursprünglich zur Behandlung und Vorbeugung von Influenza-Infektionen entwickelt, erweist sich aber auch bei anderen Viruserkrankungen wie COVID-19 als wirksam. Arbidol soll dabei vor allem die Virusvermehrung hemmen, indem es die Aufnahme des Virus in die Wirtszellen verhindert.

"Arbidol wird in der Regel gut vertragen, aber bei einigen Patienten können Magen-Darm-Beschwerden auftreten", erklärt Dr. Katharina Müller, Ärztin für Allgemeinmedizin. "Gründe dafür können zum einen die direkte Reizung der Magenschleimhaut durch den Wirkstoff sein, zum anderen aber auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Vorerkrankungen des Magen-Darm-Trakts."

In Studien zeigte sich, dass etwa 5-10% der Patienten unter Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall litten, wenn sie Arbidol einnahmen. Diese Nebenwirkungen traten meist zu Beginn der Behandlung auf und klangen im Verlauf wieder ab. Allerdings können Magenbeschwerden die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen und die Therapietreue gefährden.

- Einnahme mit Nahrung: Die Einnahme von Arbidol zusammen mit einer Mahlzeit kann die Verträglichkeit verbessern, da der Wirkstoff dann langsamer freigesetzt wird.

- Säurehemmende Medikamente: Bei anhaltenden Magenbeschwerden können zusätzlich Protonenpumpenhemmer oder andere Medikamente zur Reduzierung der Magensäure eingesetzt werden.

- Anpassung der Dosis: In manchen Fällen hilft es, die Dosis von Arbidol vorübergehend zu reduzieren oder die Einnahme auf mehrere Tagesdosen zu verteilen.

"Patienten, die Arbidol einnehmen, sollten auf Anzeichen von Magenbeschwerden achten und ihren Arzt informieren. Gemeinsam lässt sich dann die beste Strategie finden, um die Behandlung möglichst gut zu vertragen", rät Dr. Müller.

Neben der medikamentösen Behandlung können auch Verhaltensweisen wie ausgewogene Ernährung, regelmäßige Mahlzeiten und Stressreduktion dazu beitragen, Magenbeschwerden bei der Einnahme von Arbidol vorzubeugen oder zu lindern.

Haben Sie selbst Erfahrungen mit Arbidol und Magenbeschwerden gemacht? Wie sind Sie damit umgegangen und welche Tipps können Sie anderen Betroffenen geben?