Lippenherpes: Schnelle Linderung mit antiviralen Medikamenten?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Mar-29
Lippenherpes, auch als Herpes simplex Typ 1 bezeichnet, ist eine sehr verbreitete Virusinfektion, die viele Menschen im Laufe ihres Lebens betrifft. Die Symptome, wie schmerzhafte Bläschen und Geschwüre auf den Lippen und ums Maul herum, können für Betroffene sehr unangenehm sein. Glücklicherweise gibt es mittlerweile verschiedene antivirale Medikamente, die Linderung versprechen. Aber wie schnell kann man mit einer Besserung rechnen?
"Antivirale Medikamente greifen direkt in den Vermehrungszyklus des Herpes-Virus ein und können so die Dauer und Schwere der Symptome reduzieren", erklärt Dr. Maria Müller, Fachärztin für Dermatologie. Je früher man mit der Behandlung beginnt, desto effektiver können die Wirkstoffe das Voranschreiten der Infektion stoppen.
Viele Betroffene berichten, dass sie nach Einnahme von Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir bereits nach wenigen Tagen eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome feststellen konnten. Die Bläschen trocknen schneller aus, der Schmerz lässt nach und die Heilung geht zügiger voran.
"In den meisten Fällen zeigen die Medikamente bereits nach 2-3 Tagen erste Wirkung. Der gesamte Heilungsprozess kann dann statt 7-10 Tage oft schon nach 4-5 Tagen abgeschlossen sein", so Dr. Müller.
Allerdings gibt es auch Faktoren, die die Wirkgeschwindigkeit beeinflussen können. Dazu zählen etwa die individuellen Eigenschaften des Immunsystems, die Schwere des Ausbruchs sowie die Frage, ob man die Medikation bereits bei den ersten Symptomen beginnt. Manche Patienten berichten auch von Unterschieden zwischen verschiedenen Präparaten.
"Valaciclovir und Famciclovir gelten als etwas potenter und schnellwirksamer als das klassische Aciclovir. Aber letztendlich hängt es vom Einzelfall ab, welches Medikament am besten wirkt", erklärt die Expertin.
Neben den klassischen oralen Präparaten gibt es mittlerweile auch topische antivirale Cremes und Gele, die direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden können. Diese sollen die Heilung ebenfalls beschleunigen, allerdings ist hier die Wirkgeschwindigkeit meist etwas langsamer als bei Tabletten.
Egal für welche Behandlungsoption man sich entscheidet: Entscheidend ist, dass man bei den ersten Anzeichen eines Lippenherpes-Ausbruchs umgehend ärztlichen Rat einholt und die Medikation startet. Nur so kann man die lästigen Symptome möglichst schnell in den Griff bekommen.
Haben Sie selbst Erfahrungen mit antiviralen Medikamenten gegen Lippenherpes gemacht? Wie schnell haben Sie bei Ihnen Linderung einsetzen können?