Welche alternativen Antibiotika gibt es für schwere Hautinfektionen statt Fluorchinolone?

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Wenn die Haut schmerzt und juckt, kann das auf eine hartnäckige Infektion hinweisen. Für schwere Hauterkrankungen wie Abszesse, Erysipel oder Impetigo suchen Ärzte oft nach wirksamen Antibiotika. Häufig greifen sie dabei zu Fluorchinolonen wie Ciprofloxacin oder Levofloxacin. Diese Medikamente sind in der Tat sehr effektiv, haben aber auch bekannte Risiken. Was, wenn Fluorchinolone nicht infrage kommen?

Glücklicherweise gibt es durchaus Alternativen, die ebenfalls gut gegen schwere Hautinfektionen wirken. Eine wichtige Gruppe sind die Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin, Azithromycin oder Clarithromycin. Sie sind besonders bei leichten bis mittelschweren Infektionen durch Streptokokken oder Staphylokokken eine gute Wahl. Ein Vorteil ist, dass sie im Vergleich zu Fluorchinolonen seltener zu Resistenzen führen.

Ebenfalls bewährt haben sich Tetracyclin-Antibiotika wie Doxycyclin oder Minocyclin. Sie eignen sich gut zur Behandlung von Akne, Rosazea oder entzündlichen Hauterkrankungen. Auch hier ist das Resistenzrisiko etwas geringer als bei Fluorchinolonen. Allerdings können Tetracycline Nebenwirkungen wie Lichtempfindlichkeit oder Übelkeit verursachen.

Eine weitere Möglichkeit sind Lincosamide wie Clindamycin. Diese Substanzen haben eine gute Wirksamkeit gegen Staphylokokken, die oft Ursache schwerer Hautinfektionen sind. Clindamycin kann zum Beispiel bei Impetigo oder Furunkulose eingesetzt werden. Allerdings ist hier das Risiko für Durchfallerkrankungen wie Clostridium-difficile-Kolitis erhöht.

Bei besonders hartnäckigen oder komplexen Hautinfektionen kommen manchmal auch Glykopeptid-Antibiotika wie Vancomycin zum Einsatz. Diese Medikamente gelten als "letzte Rettung" bei multiresistenten Keimen. Sie werden in der Regel nur in Kliniken verabreicht, da sie Nebenwirkungen wie Nieren- oder Hörstörungen haben können.

Neben den genannten Antibiotika-Gruppen gibt es noch weitere Wirkstoffe, die bei Hautinfektionen eingesetzt werden können. Dazu zählen zum Beispiel Fusidinsäure-Präparate oder Mupirocin-Salben. Diese topischen Arzneimittel werden direkt auf die betroffene Hautstelle aufgetragen.

„Jede Antibiotika-Therapie sollte kritisch hinterfragt und möglichst gezielt eingesetzt werden, um Resistenzbildung zu vermeiden", betont der Dermatologe Dr. Max Müller. „Ärzte müssen daher stets die Vor- und Nachteile der verschiedenen Wirkstoffe sorgfältig abwägen."

Letztendlich kommt es bei der Wahl des richtigen Antibiotikums immer auf den Einzelfall an. Entscheidend sind die Art und Schwere der Hautinfektion, mögliche Begleiterkrankungen des Patienten sowie bereits bekannte Resistenzen. Nur so lässt sich die bestmögliche Behandlung finden.

Welche Erfahrungen haben Sie selbst oder Ihre Angehörigen mit alternativen Antibiotika bei Hautinfektionen gemacht? Welche Vor- oder Nachteile sind Ihnen aufgefallen? Ich bin gespannt auf Ihre Kommentare!