Was sind die häufigsten Fehler bei der Einnahme von Antibiotika zur Behandlung von Harnwegsinfektionen?
Teilen Sie Informationen über häufige Fehler bei der Einnahme von Antibiotika bei Harnwegsinfektionen und wie man sie vermeiden kann.
Harnwegsinfektionen (HWI) gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen, von denen Frauen besonders betroffen sind. Laut Studien erkrankt jede zweite Frau mindestens einmal im Leben an einer Blasenentzündung. Obwohl Antibiotika oft die erste Wahl zur Behandlung darstellen, werden dabei leider oft Fehler gemacht, die den Heilungsprozess beeinträchtigen können.
„Jede fünfte Frau, die wegen einer Blasenentzündung Antibiotika einnimmt, entwickelt innerhalb eines Jahres eine erneute Infektion."
Dieser erstaunlich hohe Prozentsatz an Rückfällen lässt darauf schließen, dass viele Patientinnen die Einnahme von Antibiotika nicht optimal umsetzen. Wodurch entstehen diese Probleme und wie kann man sie vermeiden?
Ein häufiger Fehler ist, dass Betroffene die Antibiotikakur vorzeitig abbrechen, sobald erste Besserung eintritt. Dabei ist es entscheidend, die vollständige Dosis einzunehmen, um eine dauerhafte Ausheilung zu erreichen. Antibiotika benötigen meist 3-7 Tage, um die Infektion wirksam zu bekämpfen. Viele Patientinnen beenden die Behandlung jedoch schon nach wenigen Tagen, wenn die Symptome nachlassen. Das führt dazu, dass nicht alle Krankheitserreger abgetötet werden und die Infektion schnell wieder aufflackert.
„Nur 60 Prozent der Frauen, die wegen einer Blasenentzündung Antibiotika verschrieben bekommen, nehmen die Medikamente vollständig ein."
Ein weiteres Problem ist, dass Betroffene die Einnahmezeiten nicht einhalten. Antibiotika müssen in regelmäßigen Abständen und über den gesamten Behandlungszeitraum eingenommen werden, damit die Wirkstoffkonzentration im Körper konstant bleibt. Werden die Tabletten unregelmäßig oder nicht zur gleichen Tageszeit eingenommen, schwankt der Wirkstoffspiegel stark. Das kann dazu führen, dass die Erreger nicht vollständig abgetötet werden und resistent gegen das Antibiotikum werden.
Auch der Verzicht auf Probiotika während der Antibiotikakur kann sich negativ auswirken. Antibiotika töten nicht nur krankmachende, sondern auch wichtige nützliche Bakterien im Körper ab. Das kann zu Durchfall, Pilzinfektionen oder anderen Beschwerden führen. Durch die zusätzliche Einnahme von Probiotika lässt sich die Darmflora schneller regenerieren und die Nebenwirkungen reduzieren.
„Jede zweite Frau, die wegen einer Blasenentzündung Antibiotika einnimmt, entwickelt eine Pilzinfektion der Scheide."
Viele Patientinnen vergessen zudem, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das ist aber sehr wichtig, damit die Erreger schnell aus der Blase und den Nieren ausgeschwemmt werden. Ausreichend Trinken unterstützt die Wirkung der Antibiotika und beschleunigt die Heilung.
Nicht zuletzt kann auch eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Antibiotika-Wirkstoffen zu Problemen führen. Manche Frauen vertragen bestimmte Präparate schlecht und entwickeln Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Hautausschläge. In solchen Fällen muss der Arzt auf ein anderes, besser verträgliches Antibiotikum umstellen.
Wie können Patientinnen also Fehler bei der Einnahme von Antibiotika vermeiden und die Behandlung von Harnwegsinfektionen optimieren?
Zunächst einmal ist es wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen und die Medikation vollständig einzunehmen, auch wenn die Beschwerden schon nach wenigen Tagen nachlassen. Ebenso sollten die Einnahmezeiten exakt eingehalten werden, um einen konstanten Wirkstoffspiegel im Körper aufrechtzuerhalten.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, probiotische Präparate parallel zur Antibiotika-Einnahme einzunehmen, um die Darmflora zu stabilisieren. Und natürlich ist es wichtig, ausreichend zu trinken, um die Erreger schnell auszuspülen.
Sollten trotz korrekter Einnahme Nebenwirkungen auftreten, sollte umgehend der behandelnde Arzt informiert werden. Er kann dann gegebenenfalls das Antibiotikum wechseln.
Letztlich ist es eine Gratwanderung, Harnwegsinfektionen optimal zu behandeln. Aber wenn Patientinnen diese bewährten Tipps beherzigen, lässt sich die Heilung deutlich beschleunigen und die Wahrscheinlichkeit für Rückfälle reduzieren.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Einnahme von Antibiotika bei Harnwegsinfektionen? Haben Sie selbst Fehler gemacht oder Tipps, die anderen Betroffenen weiterhelfen könnten?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Apr-06
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