Sollte ich Antibiotika gegen Atemwegsinfektionen während der Schwangerschaft einnehmen?

Sicherheit und Notwendigkeit von Antibiotika bei Atemwegsinfektionen in der Schwangerschaft

Bildnachweis: kita.de

Als schwangere Frau war ich selbst schon mehrmals mit einer Atemwegsinfektion konfrontiert und habe mich gefragt, ob ich in solchen Fällen Antibiotika einnehmen sollte. Die Gesundheit meines ungeborenen Kindes stand dabei natürlich an erster Stelle. Atemwegsinfektionen wie Bronchitis, Sinusitis oder Mandelentzündungen sind während der Schwangerschaft leider keine Seltenheit - der Körper ist in dieser sensiblen Phase schließlich stärker anfällig für Infekte. Aber wie gefährlich sind Antibiotika wirklich für das Baby? Und wann ist die Einnahme sinnvoll?

Risiken und Nutzen von Antibiotika in der Schwangerschaft

Grundsätzlich können viele gängige Antibiotika in moderater Dosis während der Schwangerschaft eingenommen werden, ohne dem Ungeborenen zu schaden. Studien zeigen, dass Präparate wie Amoxicillin, Cephalosporine oder Makrolide, die häufig bei Atemwegsinfektionen verschrieben werden, für werdende Mütter und Babys in der Regel unbedenklich sind.

Problematisch können jedoch Fluorchinolone, Tetracycline oder bestimmte Antibiotika-Kombinationen sein, die eher gemieden werden sollten. Wichtig ist auch der Zeitpunkt der Einnahme - im ersten Schwangerschaftsdrittel sind Antibiotika generell sensibler zu handhaben als im späteren Verlauf.

Letztendlich muss aber immer der individuelle Nutzen gegen das Risiko abgewogen werden. Bleibt eine Atemwegsinfektion unbehandelt, kann dies für Mutter und Kind schwerwiegendere Folgen haben als eine kontrollierte Antibiotikaeinnahme. Schließlich können Komplikationen wie Frühgeburten, Fehlbildungen oder eine erhöhte Sterblichkeit drohen, wenn Infekte nicht adäquat behandelt werden.

„Antibiotika in der Schwangerschaft sind also durchaus vertretbar, wenn die Infektion nicht auf andere Weise in den Griff zu bekommen ist. Der Arzt sollte dann aber sorgfältig das richtige Präparat in der richtigen Dosis auswählen."

Wann sind Antibiotika bei Atemwegsinfektionen nötig?

Nicht jede Erkältung oder Bronchitis erfordert automatisch eine Antibiotika-Therapie. Viele Atemwegsinfektionen heilen von selbst ab, wenn der Körper ausreichend Ruhe und Flüssigkeitszufuhr bekommt. Antibiotika greifen nur bei bakteriellen Infekten, nicht aber bei viralen Erkrankungen.

Daher empfiehlt es sich, zunächst andere, "sanftere" Behandlungsmöglichkeiten wie Inhalationen, Hustenlöser oder schleimverflüssigende Medikamente auszuprobieren. Erst wenn sich der Zustand trotz dieser Maßnahmen nicht bessert oder sogar verschlechtert, ist ein Arztbesuch und eine mögliche antibiotische Therapie ratsam.

Der Gynäkologe kann dann beurteilen, ob tatsächlich eine bakterielle Infektion vorliegt, die eine Antibiotika-Gabe erfordert. Dabei spielen Faktoren wie Schwere der Symptome, Dauer der Erkrankung oder Untersuchungsbefunde eine Rolle. Je gezielter und kürzer die Behandlung, desto geringer sind auch die Risiken für Mutter und Kind.

„Atemwegsinfekte in der Schwangerschaft sollten also immer mit dem Arzt besprochen werden. Nur so lässt sich das für Mutter und Baby beste Vorgehen finden."

Was meint ihr dazu? Wann würdet ihr als schwangere Frau zu Antibiotika greifen, um eine Atemwegsinfektion zu behandeln?