Sind antivirale Medikamente gegen Grippe auch für Kinder geeignet?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Mar-31
Die Grippesaison ist jedes Jahr eine Herausforderung, insbesondere wenn es um die Behandlung von Kindern geht. Eltern fragen sich oft, ob antivirale Medikamente auch für den Nachwuchs geeignet sind oder ob es bessere Alternativen gibt. In diesem Blogbeitrag möchte ich der Frage nachgehen, inwiefern antivirale Medikamente bei Kindern eingesetzt werden können und welche Vor- und Nachteile dabei zu berücksichtigen sind.
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Grippe (auch Influenza genannt) eine hochansteckende Atemwegserkrankung ist, die vor allem durch Viren verursacht wird. Bei Kindern verläuft die Grippe oft schwerer als bei Erwachsenen, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Daher ist es umso wichtiger, die richtige Behandlung zu finden.
Antivirale Medikamente wie Oseltamivir (Tamiflu®) oder Zanamivir (Relenza®) gehören zu den gängigen Therapieoptionen bei Grippe. Sie können den Krankheitsverlauf verkürzen und die Symptome lindern, indem sie die Vermehrung der Grippeviren im Körper hemmen. Studien haben gezeigt, dass der Einsatz dieser Medikamente bei Kindern durchaus sinnvoll sein kann - insbesondere bei Hochrisikogruppen wie Kindern mit chronischen Erkrankungen oder Frühgeborenen.
Allerdings gibt es auch Bedenken: Antivirale Medikamente können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen verursachen. Zudem ist ihre Wirksamkeit teilweise umstritten, da Grippeviren zunehmend resistent gegen diese Wirkstoffe werden können. Manche Experten empfehlen daher, Antibiotika nur zurückhaltend einzusetzen und stattdessen auf bewährte Hausmittel wie ausreichend Flüssigkeitsaufnahme, Bettruhe und fiebersenkende Medikamente zu setzen.
Eine weitere Alternative sind Impfungen gegen Grippe, die Kinder vor einer Infektion schützen können. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese Schutzimpfung für Kinder ab dem Alter von 6 Monaten. Allerdings zeigt die Grippeimpfung nicht bei allen Kindern die gewünschte Wirkung, da die Zusammensetzung jedes Jahr an die zirkulierenden Virusstämme angepasst werden muss.
Was meinen Sie dazu? Haben Sie selbst Erfahrungen mit antiviralen Medikamenten bei Ihren Kindern gemacht? Oder setzen Sie lieber auf andere Therapieformen? Ich bin sehr an Ihren Einschätzungen interessiert und freue mich auf einen regen Austausch!