Sind antivirale Herpesmedikamente auch bei wiederkehrenden Infektionen wirksam?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Apr-03
Das Herpes-Virus gehört zu den am weitesten verbreiteten Viren überhaupt. Schätzungen zufolge tragen mehr als 3,7 Milliarden Menschen unter 50 Jahren den Virus in sich, was etwa 67% der Weltbevölkerung in dieser Altersgruppe entspricht. Die beiden Haupttypen, HSV-1 und HSV-2, können zwar ähnliche Symptome wie Fieberbläschen, Geschwüre oder Hautausschläge verursachen, unterscheiden sich jedoch in ihrer Übertragung und Lokalisation im Körper.
HSV-1 wird meist durch Speichel oder Körperkontakt übertragen und manifestiert sich vorwiegend im Mundbereich, während HSV-2 hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen wird und im Genitalbereich auftritt.*
Sobald eine Infektion erfolgt ist, kann das Virus im Körper bleiben und zu wiederkehrenden Ausbrüchen führen. Hier kommen antivirale Medikamente ins Spiel, die den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen sollen.
Aber sind diese Medikamente auch bei wiederkehrenden Herpes-Infektionen wirksam? Diese Frage treibt viele Betroffene um, denn die Behandlung wiederkehrender Ausbrüche gestaltet sich oft schwieriger als die Erstinfektion.
Grundsätzlich zeigen Studien, dass antivirale Medikamente wie Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir durchaus auch bei wiederkehrenden Herpes-Infektionen effektiv sein können. Sie helfen, die Schwere und Dauer der Symptome zu reduzieren sowie die Anzahl der Ausbrüche zu verringern.
*"Antivirale Medikamente können die Häufigkeit, Schwere und Dauer von Herpes-Ausbrüchen signifikant verringern, selbst bei wiederkehrenden Infektionen."*
Allerdings ist die individuelle Wirksamkeit von Patient zu Patient unterschiedlich. Manche Betroffene sprechen besser auf die Behandlung an als andere. Auch die Einnahmedauer spielt eine Rolle - je länger die antiviralen Medikamente eingenommen werden, desto effektiver zeigen sie sich in der Regel.
Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass eine Kombinationstherapie aus antiviralen Präparaten und immunstärkenden Substanzen wie Lysine oder Vitamin C die Behandlung von wiederkehrenden Herpes-Infektionen zusätzlich verbessern kann.
*"Eine Kombination aus antiviralen Medikamenten und immunstärkenden Nahrungsergänzungsmitteln kann die Wirksamkeit bei wiederkehrenden Herpes-Ausbrüchen weiter erhöhen."*
Allerdings ist die Evidenz hier noch nicht so eindeutig wie bei der Wirksamkeit der reinen antiviralen Therapie.
Insgesamt zeigen die verfügbaren Studien also, dass antivirale Medikamente durchaus einen wichtigen Beitrag zur Behandlung wiederkehrender Herpes-Infektionen leisten können. Entscheidend ist jedoch, dass Betroffene eng mit ihrem Arzt zusammenarbeiten, um die für sie individuell optimale Behandlungsstrategie zu finden.
Haben Sie selbst Erfahrungen mit antiviralen Medikamenten bei wiederkehrenden Herpes-Ausbrüchen gemacht? Welche Vor- und Nachteile haben Sie dabei festgestellt? Teilen Sie Ihre Erfahrungen gerne in den Kommentaren!