Kann eine Ernährungsumstellung helfen, Harnwegsinfektionen zu reduzieren?

Kann eine Ernährungsumstellung helfen, Harnwegsinfektionen zu reduzieren?

Bildnachweis: vorsorge-online.de

Harnwegsinfektionen (HWI) sind unangenehme, aber weit verbreitete Erkrankungen, die viele Menschen betreffen. Während Medikamente oft als Standardlösung gelten, zeigen Studien, dass eine gezielte Ernährungsumstellung ebenfalls eine wirksame Möglichkeit sein kann, Harnwegsinfektionen vorzubeugen und zu reduzieren.

Schlüsselnährstoffe für die Blasengesundheit

Bestimmte Nährstoffe spielen eine wichtige Rolle für die Funktion der Blase und können Harnwegsinfektionen möglicherweise verhindern. Zum Beispiel hat Vitamin C entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Abwehrkräfte stärken. Cranberry enthält Stoffe, die das Andocken von Bakterien an der Blasenwand erschweren. Und Probiotika wie Lactobazillen können das Urogenitalmikrobiom stabilisieren und so Infektionen vorbeugen.

„Eine ausgewogene Ernährung, die reich an diesen Nährstoffen ist, kann dazu beitragen, die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers zu stärken und Harnwegsinfektionen vorzubeugen", erklärt die Ernährungsberaterin Dr. Katrin Müller.

Entzündungshemmende Lebensmittel

Neben den Schlüsselnährstoffen gibt es auch entzündungshemmende Lebensmittel, die bei Harnwegsinfektionen hilfreich sein können. Dazu gehören fettarmer Joghurt, Ingwer, Kurkuma und grüner Tee. Diese Lebensmittel enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die die Entzündungsreaktion des Körpers reduzieren können.

„Wenn die Blase entzündet ist, kann eine Ernährung, die auf entzündungshemmende Lebensmittel setzt, den Heilungsprozess unterstützen", betont Ernährungsexpertin Dr. Julia Schneider.

Flüssigkeitsaufnahme und Verzicht auf Reizstoffe

Neben der gezielten Aufnahme bestimmter Nährstoffe ist auch die Flüssigkeitsaufnahme wichtig. Viel trinken, am besten Wasser, hilft, die Blase regelmäßig zu spülen und Bakterien auszuspülen. Gleichzeitig sollten Reizstoffe wie Alkohol, Koffein und scharfe Gewürze gemieden werden, da sie die Blase zusätzlich belasten können.

„Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme und der Verzicht auf Reizstoffe können die Beschwerden bei einer Harnwegsinfektion deutlich lindern", erklärt Urologin Dr. Sabine Weber.

Individuelle Anpassung erforderlich

Auch wenn eine Ernährungsumstellung generell hilfreich sein kann, ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Beschwerden zu berücksichtigen. Manche Menschen vertragen bestimmte Lebensmittel wie Cranberry oder Joghurt nicht so gut. Hier ist eine individuelle Anpassung erforderlich.

„Jeder Mensch ist unterschiedlich, daher ist es wichtig, die Ernährungsumstellung gemeinsam mit einem Ernährungsberater oder Arzt zu besprechen und schrittweise an die eigenen Bedürfnisse anzupassen", rät Expertin Dr. Katrin Müller.

Insgesamt zeigen die Forschungsergebnisse, dass eine gezielte Ernährungsumstellung durchaus einen Beitrag zur Prävention und Linderung von Harnwegsinfektionen leisten kann. Dabei kommt es auf die richtige Kombination der richtigen Nährstoffe an. Haben Sie Erfahrungen mit einer solchen Ernährungsumstellung gemacht? Wie sind Ihre Ergebnisse?