Können Patienten mit Asthma Relenza sicher einnehmen?

Können Patienten mit Asthma Relenza sicher einnehmen?

Bildnachweis: ergo.com

Influenza, auch bekannt als Grippe, ist eine hochansteckende Atemwegserkrankung, die jedes Jahr weltweit zahlreiche Menschen befällt. Für Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma kann eine Influenza-Infektion besonders gefährlich sein und zu schwerwiegenden Komplikationen führen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Patienten mit Asthma das antivirale Medikament Relenza zur Behandlung einer Influenza-Erkrankung sicher einnehmen können.

Relenza, dessen Wirkstoff Zanamivir ist, gehört zur Gruppe der Neuraminidasehemmer und wird zur Behandlung und Vorbeugung von Influenza eingesetzt. Es soll den Verlauf der Erkrankung abmildern und die Dauer der Symptome verkürzen. Doch gerade für Asthma-Patienten birgt die Einnahme von Relenza einige Risiken, die es sorgfältig abzuwägen gilt.

"Relenza wird als Inhalationsspray verabreicht, was bei Asthma-Patienten zu Atemwegsreizungen und -verengungen führen kann", erklärt Dr. Sophia Müller, Fachärztin für Pneumologie. "Daher ist es äußerst wichtig, dass Ärzte die Vor- und Nachteile einer Relenza-Behandlung genau mit ihren Patienten besprechen."

In einer Studie aus dem Jahr 2000 untersuchten Wissenschaftler die Auswirkungen von Relenza auf 52 Asthma-Patienten. Dabei zeigte sich, dass die Einnahme des Medikaments bei rund einem Viertel der Teilnehmer zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion führte. Einige Probanden entwickelten sogar Atemnot und mussten das Medikament absetzen.

Andererseits betonen Experten, dass Relenza für viele Asthma-Patienten durchaus eine sichere Behandlungsoption sein kann - vorausgesetzt, der Zustand der Atemwege ist stabil und die Einnahme wird sorgfältig überwacht. Zudem können Asthmatiker von der antiviralen Wirkung des Medikaments profitieren und so einen schweren Krankheitsverlauf verhindern.

"Entscheidend ist, dass Ärzte gemeinsam mit ihren Patienten abwägen, ob der potenzielle Nutzen die Risiken überwiegt", betont Dr. Müller. "Dabei spielen der individuelle Gesundheitszustand und die Schwere der Asthma-Erkrankung eine wichtige Rolle."

Neben der Einnahme von Relenza empfehlen Experten Asthma-Patienten außerdem, sich rechtzeitig gegen Influenza impfen zu lassen. Die Grippeimpfung kann das Risiko für schwere Verläufe deutlich reduzieren und somit auch die Notwendigkeit einer Behandlung mit antiviralen Medikamenten wie Relenza verringern.

Letztendlich lässt sich pauschal keine allgemeingültige Empfehlung zur Einnahme von Relenza bei Asthma-Patienten geben. Vielmehr erfordert es eine sorgfältige individuelle Abwägung unter Berücksichtigung aller Risikofaktoren. Wie sehen Sie das - können Asthmatiker Relenza Ihrer Meinung nach sicher einnehmen oder birgt die Behandlung zu viele Gefahren?