Können Influenza-Impfstoffe die Schwere der Grippe reduzieren?

Können Influenza-Impfstoffe die Schwere der Grippe reduzieren?

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Jeder Herbst bringt aufs Neue die alljährliche Grippewelle mit sich. Für viele Menschen ist die Erkrankung an der Influenza mehr als nur eine lästige Erkältung - sie kann zu ernsten Komplikationen und sogar Todesfällen führen. Angesichts dieser Bedrohung stellt sich die Frage, ob Grippeimpfungen tatsächlich dabei helfen können, den Verlauf der Krankheit zu mildern.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt jährlich die Impfung gegen Influenza, insbesondere für Risikogruppen wie ältere Menschen, Schwangere und Personen mit Vorerkrankungen.< Doch wie genau funktioniert ein Influenza-Impfstoff und kann er wirklich die Schwere der Grippe reduzieren?

Influenza-Impfstoffe werden jedes Jahr an die vorherrschenden Virusstämme angepasst, um eine möglichst breite Immunität zu erzeugen. Sie enthalten abgetötete oder abgeschwächte Virusbestandteile, die den Körper dazu anregen, Antikörper zu bilden. Im besten Fall schützt die Impfung dann vor einer Infektion mit den im Impfstoff enthaltenen Virusstämmen.

Allerdings zeigen Studien, dass die Wirksamkeit von Grippeimpfstoffen stark variieren kann. In manchen Saisons liegt sie bei über 60%, in anderen Jahren jedoch deutlich darunter. Dies liegt zum einen an der Treffsicherheit des Impfstoffs, also der Übereinstimmung mit den tatsächlich zirkulierenden Virusvarianten. Zum anderen spielen auch Faktoren wie das Alter und das Immunsystem der geimpften Person eine Rolle.

Trotz dieser Einschränkungen zeigen Analysen, dass Grippeimpfungen das Risiko für schwere Verläufe, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle deutlich senken können.< Selbst wenn die Impfung nicht vollständig vor einer Infektion schützt, kann sie den Verlauf der Erkrankung abmildern. Geimpfte Personen leiden in der Regel unter weniger schweren Symptomen und erholen sich schneller.

Darüber hinaus profitieren insbesondere ältere Menschen und chronisch Kranke von der Impfung. Für diese Risikogruppen kann eine Influenza-Infektion lebensbedrohlich sein. Die Impfung kann hier lebensrettend sein, indem sie schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen verhindert.

Allerdings ist die Wirksamkeit der Grippeimpfung bei älteren Menschen häufig etwas geringer. Ihr Immunsystem reagiert oft nicht mehr so gut auf den Impfstoff. Deswegen werden für diese Altersgruppe spezielle, höher dosierte Impfstoffe entwickelt, die eine stärkere Immunantwort auslösen.

Neben der individuellen Schutzwirkung können Grippeimpfungen auch die sogenannte Herdenimmunität in der Bevölkerung verstärken.< Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger können sich die Viren in der Gesellschaft ausbreiten. Dadurch profitieren auch ungeimpfte Personen von einem gewissen Schutz.

Allerdings ist die Durchimpfungsrate in Deutschland nach wie vor vergleichsweise gering. Nur etwa 35% der Erwachsenen lassen sich jährlich gegen Influenza impfen. Um die Ausbreitung der Grippe effektiv einzudämmen, wären deutlich höhere Impfquoten erforderlich.

Können Grippeimpfungen also tatsächlich die Schwere der Grippe reduzieren? Die Studienlage zeigt, dass die Impfung, trotz ihrer Einschränkungen, ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die saisonale Influenza darstellt. Vor allem für Risikogruppen kann sie schwere Verläufe und Komplikationen verhindern. Doch wie können wir die Impfbereitschaft in der Bevölkerung noch weiter erhöhen?