Können antivirale Medikamente gegen verschiedene Hepatitis-Viren eingesetzt werden?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Apr-20
Die Hepatitis-Viren sind eine Gruppe von Viren, die sich auf unterschiedliche Weise auf die Leber auswirken können. Während einige Formen der Hepatitis wie Hepatitis A relativ schnell abklingen, können andere Formen, wie Hepatitis B und Hepatitis C, chronisch werden und ernsthafte Folgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs nach sich ziehen. In den letzten Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten für Hepatitis-Patienten jedoch deutlich verbessert.
Eine zentrale Rolle spielen dabei antivirale Medikamente, die je nach Hepatitis-Typ und Schweregrad der Erkrankung zum Einsatz kommen. >„Antivirale Medikamente greifen gezielt in den Vermehrungszyklus der Viren ein und können so deren Ausbreitung im Körper verhindern", erklärt Professor Dr. Max Mustermann, Experte für Hepatologie an der Universitätsklinik Musterstadt.
Bei Hepatitis A ist der Verlauf in den meisten Fällen selbstlimitierend, also ohne spezielle Behandlung heilbar. Allerdings gibt es Fälle, in denen antivirale Medikamente wie Ribavirin eingesetzt werden, um den Krankheitsverlauf zu verkürzen und Komplikationen zu vermeiden.
Anders sieht es bei Hepatitis B aus. Hier stehen verschiedene antivirale Wirkstoffe wie Entecavir, Tenofovir oder Lamivudin zur Verfügung, die eine lebenslange Behandlung erfordern können. >„Das Ziel ist es, die Viruslast zu senken und so Folgeschäden an der Leber zu verhindern. In vielen Fällen gelingt es uns, die Erkrankung so auf Dauer zu kontrollieren", so Mustermann.
Bei Hepatitis C hat sich in den letzten Jahren besonders viel getan. Mittlerweile gibt es hochpotente direkt wirkende antivirale Medikamente (DAAs), die in den meisten Fällen zu einer vollständigen Heilung führen können. >„DAAs wie Sofosbuvir, Ledipasvir oder Glecaprevir greifen an verschiedenen Stellen im Vermehrungszyklus des Hepatitis-C-Virus an und erzielen so in Kombination eine Heilungsrate von über 95 Prozent", erklärt der Experte.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen beim Einsatz antiviraler Medikamente. So können Resistenzbildungen, Unverträglichkeiten oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten die Behandlung erschweren. Auch die Kosten für neuere Präparate sind teilweise sehr hoch, was den Zugang erschweren kann.
„Die gute Nachricht ist, dass wir dank der modernen antiviralen Therapien heute deutlich besser gegen Hepatitis-Viren gewappnet sind als noch vor ein paar Jahren. Allerdings müssen wir weiterhin an Verbesserungen arbeiten, um allen Patienten einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen", resümiert Professor Mustermann.
Welche Erfahrungen haben Sie selbst mit antiviralen Medikamenten bei Hepatitis-Erkrankungen gemacht? Teilen Sie Ihre Perspektive mit uns!