Akute Blasenentzündung: Wann ist ein Arztbesuch unerlässlich?

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Eine Blasenentzündung, oder Zystitis wie sie im medizinischen Jargon genannt wird, gehört zu den häufigsten Harnwegsinfektionen. Statistiken zeigen, dass jede zweite Frau mindestens einmal in ihrem Leben davon betroffen sein wird. Doch wann ist ein Arztbesuch wirklich nötig?

Blasenentzündungen werden meist durch Bakterien verursacht, die in die Harnwege gelangen. Typische Symptome sind ein brennender Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen und mitunter auch Fieber. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden nach ein paar Tagen von selbst ab, wenn man auf Hygiene und Trinkmenge achtet. Allerdings kann eine unbehandelte Blasenentzündung auch schwerwiegendere Folgen haben.

"Ohne Behandlung besteht die Gefahr, dass sich die Infektion auf die Nieren ausbreitet und eine Pyelonephritis, also eine Nierenbeckenentzündung, entsteht. Das kann sehr gefährlich sein und muss unbedingt behandelt werden." - Dr. Maria Schneider, Fachärztin für Urologie

Daher ist es wichtig, genau auf die Signale des Körpers zu achten und im Zweifelsfall einen Arzt aufzusuchen. Besonders wenn die Beschwerden länger als drei Tage andauern oder sich sogar verschlimmern, ist ein Arztbesuch ratsam. Auch, wenn Fieber, Übelkeit oder Erbrechen hinzukommen, sollte man umgehend ärztlichen Rat einholen.

Moderne Diagnostik ermöglicht es, die Ursachen einer Blasenentzündung schnell und präzise zu ermitteln. Durch einen Urintest können Bakterien nachgewiesen und deren Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika getestet werden. So kann der Arzt die geeignete Behandlung einleiten.

Neben Antibiotika gibt es auch natürliche Heilmittel, die bei leichten Formen der Zystitis Linderung verschaffen können. Cranberries beispielsweise sollen Bakterien am Anheften an der Blasenwand hindern. Auch Kamillentee, D-Mannose oder Probiotika werden mitunter empfohlen. Allerdings sollte man solche Hausmittel nur in Absprache mit dem Arzt anwenden, da sie die Wirkung von Medikamenten beeinflussen können.

"Frauen, die häufig von Blasenentzündungen betroffen sind, können auch präventiv etwas tun. Dazu gehört, nach dem Geschlechtsverkehr immer ausreichend zu trinken und die Intimpflege zu beachten. Auch Verhütungsmittel wie Spermizide können das Risiko erhöhen und sollten dann gewechselt werden." - Dr. Sabine Weber, Fachärztin für Allgemeinmedizin

Darüber hinaus gibt es Patienten, die besonders anfällig für Harnwegsinfektionen sind, zum Beispiel aufgrund von Diabetes, Schwangerschaft oder Blasenentleerungsstörungen. Für sie kann eine Dauermedikation mit niedrig dosierten Antibiotika sinnvoll sein, um Rückfälle zu vermeiden.

Letztlich hängt die Entscheidung, wann ein Arztbesuch notwendig ist, vom Einzelfall ab. Wichtig ist, die Signale des Körpers aufmerksam wahrzunehmen und im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als zu wenig medizinischen Rat einzuholen. Denn eine unbehandelte Blasenentzündung kann ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen.

Haben Sie schon Erfahrungen mit Blasenentzündungen gemacht? Wann haben Sie sich in solch einem Fall an einen Arzt gewandt?